„Stopp! Hör auf, das mag ich nicht!“ Mit dieser Aussage kamen meine Kinder aus dem Kindergarten- sie hatten gelernt zu kommunizieren und zwar ihre eigenen Grenzen.
Ich musste fast schmunzeln, weil: „Stopp! Hör auf, das mag ich nicht“ schon sehr intensiv war. Es ist sehr konkret mit Handbewegung. Und sie waren damals nicht einmal zwei Jahre als, als sie es in der Krippe gelernt haben.
Und dann hab ich überlegt, wann mir das beigebracht wurde?
Und die Antwort ist: NIE.
Grenzen zu kommunizieren ist eher unüblich
Das ist in der Gesellschaft sehr unüblich oder? Grenzen zu kommunizieren. Mal „Nein“ zu sagen. Aus diesem Grund möchte ich dir eine Inspiration an die Hand geben. Mir hat die gewaltfreie Kommunikation irrsinnig geholfen. Also wenn jemand etwas tut was mir nicht gefällt, egal ob im Arbeitsleben oder privat. Ist es im ersten Schritt einmal wichtig der Person zuzuhören. Zuerst hör ich hin und stell Fragen, versuche zu verstehen.
Schritt 1: Aktives Zuhören
Das ist der erste Schritt in der gewaltfreien Kommunikation. Also aktives Zuhören. Und da heißt es auch:
„Wie meinst du das konkret?“
„Wie ist es dir ergangen?
Einfach um ein besseres Verständnis zu erlangen.
Schritt 2: Die Beziehungsebene ansprechen
Im nächsten Schritt geht es darum, dass du deinem Gegenüber vermittelst, dass dir die Beziehung wichtig ist, wie du dazu stehst.
„Mir ist es wichtig, dass wir ein gutes Miteinander haben“ etc.
Schritt 3: Wie geht es dir selbst dabei?
Im nächsten Schritt formulierst du selbst, wie es dir damit geht. Da kommt dieses „Stopp! Hör auf, das mag ich nicht!“ auf freundliche Art und Weise zum Einsatz.
„Mir ist es zu viel Arbeit geworden“ – das ist oft ein Thema bei meinen Kund:innnen. Da werden unterschiedliche Bälle jongliert und versucht das Privatleben nicht zu vernachlässigen.
Schritt 4: Äußere eine Bitte
Mögliche Aussagen:
„Mir ist die Arbeit total wichtig, aber ich merke meine Grenzen.“ Dann kannst du z.B. eine Bitte aussprechen, die z.B. zwei Projekte nach hinten verschieben oder liegen zu lassen oder Teilbereiche wegstreichen und dann schauen was das Gegenüber sagt.
Zsammenfassung:
Also Schritt 1: Das Gegenüber zu verstehen, warum bekomme ich so viel Arbeit.
Schritt 2: Beziehung anzusprechen
Schritt 3: Zu kommunizieren, wie es einen selbst dabei geht.
Schritt 4: Einen Wunsch, eine Bitte äußern und ein gemeinsames Miteinander schaffen.
Alle 4 Schritte kann man nicht in 4 Sätze packen. Es geht darum, dass wir es beim Gespräch im Hinterkopf behalten.
Die gewaltfreue Kommunikation finde ich deswegen sehr spannend, weil sie nah am 4-Ohren-Prinzip von Schulz von Thun liegt und dazu gibt es nächste Woche mehr.
Schau mal, wo du die gewaltfreie Kommunikation anwenden kannst. Ich wünsche dir viel Erfolg.